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Das Corona-Papier: Wie das Innenministerium das Risiko heraufbeschwor

Sa 9. Mai. 2020 | Politik und Medien

Liebe Leser und Leserinnen, was ich Ihnen heute schreibe, müsste, wenn wir noch einigermaßen funktionierende Institutionen, Behörden, Gerichte und Medien haben, den Lockdown zu einem unverzüglichen Ende bringen. Denn nun folgt eine Geschichte, in der man sich an Watergate und Whistleblowing erinnert fühlt, nur jetzt, heute und mittendrin. Da ich Arzt bin, und mich vor allem Menschen interessieren, werde ich sie Ihnen auch genau aus dieser Perspektive erzählen.

Sie kennen vielleicht meine Corona-Beiträge. Die sachliche und fundierte Herangehensweise bekommt sehr viel Zustimmung. Das führte dazu, dass mich vor zehn Tagen ein Mitarbeiter des Bundesministeriums des Innern darum bat, ihn bei der Erstellung einer medizinischen Schadensanalyse des Lockdown zu unterstützen. Aus meiner 20-jährigen Erfahrung mit den Themen Ernährung und Übergewicht weiß ich, wie wenig sich Behörden und Institutionen – von Medien will ich erst gar nicht sprechen – mit der tatsächlichen Erkenntislage beschäftigen. Daher wunderte ich mich nicht über die Antwort auf folgende Frage: Ist die Analyse des Schadens der eingeleiteten Corona-Schutzmaßnahmen nicht längst vom Ministerium erstellt worden? Die unglaubliche Antwort: Leider nein. Der Mitarbeiter des Bundesministeriums hätte dazu Vorstöße gemacht, aber sei jeweils auf taube Ohren gestoßen und es sei sogar mit Konsequenzen gedroht worden, sollte er nicht dazu schweigen. Insofern war dieser Anruf sehr mutig und der Mitarbeiter wusste, dass dieser Weg für ihn nicht leicht werden würde. (Weiterlesen)

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